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Erzähl‘ eine neue Geschichte

für Franziska

Wenn wir geboren werden, sind wir alle ausnahmslos unendlich zarte, umfassend fühlende kleine Wesen, mit der Macht einer Allverbundenheit ausgestattet, die Erwachsenen oft den Atem oder die Fassung nimmt und uns manchmal Tränen der Rührung in die Augen treibt – insbesondere, wenn wir ihnen in die allwissenden tiefen Augen schauen, die noch Geschichten von einer anderen Welt erzählen. Und dann werden wir erwachsen – mit den Geschichten derer, die uns umgeben. Doch irgendwann, wenn wir lange genug die alten Geschichten gelebt haben, kommt der Zeitpunkt, an dem wir uns erinnern …

Heute erinnerte ich mich an einen Tag vor einigen Jahren, als mein Mann von einer Geschäftsreise nach Hause kam. Wie so oft hatte er von unterwegs ein paar Kleinigkeiten für uns mitgebracht. Doch dieses Mal öffnete er seinen Koffer und musste er feststellen, dass alle seine Geschenke für uns verschwunden waren. Gerade noch voller Vorfreude darauf, sie mit uns zu teilen, kam er mit umwölktem Gesicht zurück an den Frühstückstisch und war sauer. Er schimpfte auf die Fluggesellschaft, das Bodenpersonal und den unverschämten Menschen, der es gewagt hatte, seinen Koffer zu öffnen und die von ihm sorgfältig ausgewählten Mitbringsel für seine Liebsten zu entwenden.

Geschenke, die vielfachen Nutzen bringen

Und so wechselte unsere Stimmung im Raum von freudiger Erwartung von einem auf den anderen Moment in Ärger, Unverständnis, Anklage, Traurigkeit und Enttäuschung.  Da hatte ich eine Eingebung. Ich sah irgendwo hinter den Kulissen eines Flughafens den Menschen, der den Koffer geöffnet hatte. Ich sah seine ganze Geschichte. Und ich sah auch, wem dieser Mensch mit den Geschenken, die – scheinbar – für mich und unsere Kinder gedacht waren, allergrößtes Glück bescherte. Als ich anfing, meinem Mann davon zu erzählen, hellte sich sein Gesicht sofort auf. Ich spürte, wie das Teilen meiner Bilder und der neuen Geschichte um den Verlust seiner Geschenke ihn erreichte und berührte. Und schließlich schwangen an unserem Tisch ganz andere Gefühle von Überraschung, Staunen, Freude und sogar ein bisschen Stolz darauf, so etwas Gutes an einem anderen Familientisch auf der Welt bewirkt zu haben. 

Unser Frühstück verlief an diesem Morgen besonders fröhlich. Die Geschenke meines Mannes hatten gleich mehrfachen Nutzen und vielfache Freude bewirkt. Bei uns und einer uns unbekannten Familie irgendwo in Europa. Und nun könnt Ihr sagen, ich hätte das alles erfunden. Ja, vielleicht. Und ich weiß, was ich sehe. Und ich weiß, was ich weiß. 

Und noch viel mehr weiß ich, dass das Leben immer für uns ist. Selbst wenn wir keine Ahnung haben, worum es gerade geht, warum etwas passiert. Das Leben hat immer einen viel höheren Blickwinkel, als es mir in jedem Moment möglich ist, und bringt mich mit dem in Kontakt, was mir aktuell die Chance auf die größte Ausdehnung, das größte Wachstum, die umfassendste Perspektive bietet. 

Die Freiheit der Wahl

In jedem Moment habe ich die Freiheit zu wählen. Ich habe die Freiheit meine Gedanken zu jedem Ereignis zu wählen. Ich habe die Freiheit meine Emotionen zu jedem Ereignis zu wählen. Und ich habe die Wahl meine Worte und meine Handlungen zu wählen. Ich habe immer die Wahl einer Entscheidung. Und diese Entscheidung ist es, die meinen nächsten Moment und den nächsten und den nächsten, und so mein Leben bestimmt. 

Einer meiner Lehrer sagte oft, Du kannst nur entweder recht haben oder glücklich sein. Damals hab‘ ich das nicht begriffen. Wie konnte ich glücklich sein, wenn die Situation vor meiner Nase ganz eindeutig nicht zum Freuen war. Heute weiß ich: Es geht nicht darum, was ich gerade vor meiner Nase sehe. Es geht darum, wofür ich das, was ich vor meiner Nase sehe, nutze. Es geht darum, welche Entscheidung ich auf der Grundlage des Jetzt für meinen nächsten Moment treffe. Entscheide ich mich für das Unglück oder das Geschenk? 

Und selbst wenn ich keine Ahnung habe, was gerade das Geschenk sein soll, dann weiß ich doch, dass unter jeder Drachenklaue ein Schatz liegt. Woher ich das weiß? Das Leben hat es mich gelehrt. Es gibt nichts, das mir nicht sein Geschenk enthüllt, sobald ich die Möglichkeit innerlich zulasse. Der Tag beispielsweise an dem ich mit 5 Jahren ganz ohne Familie und scheinbar völlig allein zu sein schien, war im Rückblick der beste Tag meines Lebens.  

Etwas tief in mir entschied sich damals für mich und dafür, dass es immer einen besseren Weg gibt. Ich entschied mich mitten im Chaos, gegen das ich absolut nichts tun konnte, dafür zu lieben und für andere da zu sein, die Trennung, Verlust, Alleinsein und Angst erleben. Ich entschied mich dafür, an eine Lösung zu glauben. Das tat ich immer und überall. Ich hatte viel zu lernen auf diesem Weg. Und das gilt auch weiterhin. Und doch führen und tragen eben diese Entscheidungen mich bis heute. Sie lehrten mich den Glauben an Verbindung statt an Trennung. Sie bewirkten, dass alles, was jemals – scheinbar – in meinem Leben verlorenging, immer wieder auf wundersame und bessere Weise zu mir zurückkam. Sie setzten mich stets auf die richtige Fährte und eröffneten mir immer neue Wege. Und sie haben mich zu der Mentorin einer Neuen Zeit gemacht, die ich heute bin. 

Mein Fokus lenkt meine Energie

Es ist eine zutiefst weibliche Kraft, sich dem hinzugeben, was ist und eine zutiefst männliche Kraft, die Energie dieser Bewegung zu nutzen für meine innere Ausrichtung auf das, was ich will – anstatt gegen das, was ich nicht will. Es ist die Hingabe der Königin und der klare Fokus des Samurai in jedem Menschen, die hier gemeinsam wirken. Die Verbindung und der lustvolle Tanz dieser beiden Kräfte in uns sind es, wohin wir uns alle gerade bewegen.

Mein ‚Trick‘ im Alltag ist, dass ich mich so schnell wie möglich entspanne, wenn etwas scheinbar schiefläuft. Ich meditiere. Gehe kurz in den Garten. Vielleicht mache ich sogar ein Nickerchen mitten im Tumult. Und ich besinne mich sobald ich kann auf das Geschenk und die Antwort – auf die Ausrichtung meiner Energie auf die Lösung. Denn es gibt sie immer. Das weiß ich unerschütterlich. Wie zwei Seiten einer Medaille existiert mit einer Frage oder einem Problem immer auch schon die Antwort und die Lösung. Die Frage ist nur, wofür ich mich entscheide, wenn das ‚Problem‘ auftaucht: Für das Problem oder für die Lösung? Worauf richte ich meinen Fokus? Wohin fließt meine Energie?

Das ist keine Kopfarbeit. Es ist Hingabe an das, was ist. An das, was funktioniert. Und an das, was ich sehen will. So viele Knoten und Missstände in unserer Welt können sich zügig auflösen, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf die Lösung richten anstatt auf das Offensichtliche vor unserer Nase. Das gilt für Menschen, Beziehungen, Projekte, Unternehmen, Situationen, einfach für alles. Und wenn der Impuls für die Lösung kommt, dann handle ich mit der klaren Ausrichtung meines inneren Samurai. 

Vorgestern fuhr ich mit dem Auto an einer Weggabelung vorbei, an der ein Schild mit der Aufschrift stand: „Vorsicht, viele Unfälle“. Und ich dachte: Na schön, hier gehört ein Schild hin, das so etwas sagt wie „Achtung, hier bist Du sicher“!!! Es liegt nicht an der Stelle. Die ist vielleicht unübersichtlicher als andere. Doch es liegt daran, was wir fühlen, ausstrahlen und damit anziehen. Es liegt daran, woran wir glauben.

Woran wir glauben, das wird sein

Woran wir glauben, das wird sein. Was unsere Aufmerksamkeit erhält, das erhält unsere Energie. Und damit wird es größer. Widerstand und Kampf enthalten immens viel Energie und Fokus. Eine klare Ausrichtung auf das, was wir wollen – im Gegensatz zu dem, was wir nicht wollen – bewirkt, dass unsere Energie in die gewünschte Richtung fließt. Und das schließt ein, dass wir das tun, was getan werden muss, um unmittelbare Hilfe in Notsituationen zu leisten.

Unser inneres Navigationssystem sind unsere Emotionen. Sie weisen uns den Weg. Negative Emotionen weisen uns darauf hin, dass wir uns gerade von uns selbst, unserer Mitte entfernen, und dass es ein Innehalten, eine Hinwendung nach Innen braucht, um in unsere Verbindung mit uns selbst zurückzukehren. Positive Emotionen sagen uns, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden und bei uns sind.

Wie glaube ich an das, was ich will und richte meine Gedanken, Emotionen, Worte und Handlungen darauf aus? Wir verbünden uns mit der Angst. In der Regel glauben wir, die Angst stünde uns im Weg. Wir wollen etwas. Und wir haben gleichzeitig Angst davor, es nicht zu bekommen. Damit läuft unser Fokus in zwei entgegengesetzte Richtungen. Angst ist ein Indikator dafür, dass uns etwas sehr wichtig ist. Und sie zeigt an, dass wir uns gerade genau von diesem Wichtigen abwenden. Wir wenden uns stattdessen dem zu, was wir nicht wollen. Dem „Ich habe Angst davor, dass es nicht kommt/nicht da ist/verschwindet/stirbt/….“ Wenn wir uns dem „Es ist weg“ zuwenden statt dem „Es ist da“, bekommen wir …. das ‚weg‘!

Energie, Schwingung & Frequenz

Wir alle sind Energie. Und diese Energie ist göttliches Bewusstsein. Wir sind ein Teil der ganzen Schöpfung, mit all ihren Kräften ausgestattet. Wenn sich als Mensch verkörpertes Bewusstsein – wir – ausrichtet in seinen Gedanken, Emotionen, Worten und Handlungen, die gemeinsam in eine bestimmte Richtung schwingen, dann erhalten wir ein konkretes materialisiertes Ergebnis, das wir sehen, fühlen, hören, schmecken und berühren können. Dieses Ergebnis hat eine bestimmte Frequenz. Und diese Frequenz ist magnetisch. Sie gibt ein bestimmtes Signal ins Universum ab. Und damit zieht sie mehr von sich in unser Leben. Das Gesetz der Anziehung wirkt so präzise und zuverlässig wie das Gesetz der Schwerkraft.

Die Ergebnisse, die wir bekommen, wenn wir regelmäßig in einem Zustand von Angst, Sorge, Traurigkeit, Erschöpfung, Missmut, Neid, … schwingen, gefallen uns nicht. Sie helfen uns besser zu verstehen, was wir wollen. Die Ergebnisse, die wir bekommen, wenn wir in einem Zustand von Freude, Dankbarkeit, Begeisterung, Frieden, Glück, … schwingen, gefallen uns. (Im Übrigen gefällt uns allein schon der Zustand ). Wenn wir also etwas Anderes erschaffen wollen, als das, was uns nicht gefällt, ist es sinnlos und sogar albern das bereits Erschaffene und Unerwünschte zu bekämpfen. 

Wir müssen unseren inneren Zustand verändern, unsere Schwingung. Das können wir tun über unseren Körper (Emotionen und Physis), unseren Verstand (Gedanken) und über unseren Geist (unsere spirituelle Verbindung). Alle drei Aspekte beeinflussen und ergänzen sich. Und es ist nicht schwieriger als einen Muskel im Fitnessstudio zu trainieren. In der Regel beginnen wir damit jedoch erst dann, wenn das Leben uns durch einen schweren Verlust, Unfall, Bankrott, durch Konflikt oder Krankheit mit Wucht aus unserer alten Geschichte und dem ständigen Gedankenkarussell im Kopf rausholt. Doch wir können uns auch früher für eine Wende – in uns – entscheiden. Nichts anderes wird unsere Welt verändern. 

Wir brauchen Regierungsoberhäupter, PolitikerInnen, Vorstände und UnternehmerInnen, SchulrektorInnen, LehrerInnen, Eltern, Wissenschaftler, Ärzte, Erzieherinnen, …. die sich für dieses Wissen öffnen und lernen es anzuwenden. Jetzt. Wer Menschen führt, leitet und lehrt und dabei unter ständigem Druck, ausgelaugt, am Rande des burn out, lustlos, im Hamsterrad, mit wenig Schlaf und im Kampf gegen die Widrigkeiten und die Zeit unterwegs ist, bringt nichts Neues oder Besseres in die Welt. Das ist aus einer solchen Schwingung heraus nicht möglich. Und fähige, mutige und wohlmeinende Menschen verheizen sich auf diese Weise. Wer unsere Geschicke im Außen lenkt, braucht eine Schwingung von Begeisterung, Vision, innerer Zuversicht und Vertrauen. Sie und er sind idealerweise verliebt in das Leben und die Menschen und gut genährt auf allen Ebenen. Sie handeln weise, inspiriert und kreativ, mitfühlend anstatt mitleidend, und in bewusster Verbindung mit etwas Höherem, das sie und ihn unbeirrt führt.

Wir sind Licht

Das Wort ‚Human‘ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet Lichtgestalt. Sprachliche Ursprünge bergen immense Schätze an Wissen und Wahrheit. Wir Menschen sind Licht. Energie. Bewusstsein, dass sich ausrichten und Form werden will. Seit sehr langer Zeit lauschen wir alle Geschichten der Angst und der Sorge, wir schenken einen großen Teil unserer Aufmerksamkeit den Geschichten, die uns mit Zweifel, Schrecken und Beklemmung erfüllen. Und wir sagen, das ist die Realität. Wir haben über die Jahrtausende vergessen, dass wir unsere Gedanken und Emotionen und damit unsere Schwingung, die Form und somit Realität erschafft, frei wählen können. Es ist nicht kompliziert. Es braucht nur Übung und Commitment. Denk‘ an einen Moment Deines Lebens, in dem Du besonders stolz warst oder besonders glücklich. Lass die Bilder in Dir auftauchen. Und fühle den Stolz, das Glück in Deinem Körper. Es kostet Dich keine drei Minuten, und Deine Schwingung verändert sich. Lasst uns das Wissen um die, die wir wirklich sind, und damit unsere Macht wieder zu uns zurückholen. Jetzt ist die Zeit. 

Wir sind es, die eine neue Geschichte erzählen können. Du und ich. Jeden Tag. In unseren Schlafzimmern, Schulklassen, Vorstandsetagen, Parlamenten, Küchen und auf unseren Straßen. Lasst uns neue Geschichten erzählen. Geschichten, die sich gut anfühlen. Geschichten, die uns inspirieren und uns mit Hoffnung erfüllen. Geschichten, die visionär sind und von kreativen Lösungen erzählen. Geschichten, die eine höhere Perspektive einnehmen. Geschichten, in denen alle gewinnen. Geschichten, in denen es keine Schuldigen mehr gibt. Nur noch Irrtümer, die sich bei Licht betrachtet, leicht korrigieren lassen.

Ostern bietet Gelegenheit für eine neue Ausrichtung

Ostern ist das Fest der Auferstehung und der Fruchtbarkeit. Eine perfekte Gelegenheit, um uns auszurichten auf eine Neue Welt und eine neue Geschichte. Wir selbst sind die, auf die wir gewartet haben. Die ureigene Wahl die wir treffen können ist die Wahl über unsere Gedanken und Emotionen. Wir entscheiden, was wir denken, was wir fühlen und woran wir glauben. Und das, was wir jetzt gerade sehen oder hören, ist (nur) das Produkt unserer Wahl von gestern und vorgestern. Unsere Gedanken und Emotionen von heute kreieren unser Morgen. Für welche neuen Geschichten entscheiden wir uns? Jetzt!

„When you stay in your head, you’re dead.” – Anthony Robbins

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